Protestkundgebung der IG Metall

Valeo-Beschäftigte wehren sich gegen geplante Teilwerksschließung

„Die Werkleitung verweigert alles – anstatt den Menschen Perspektiven zu bieten. Es gibt noch immer keine Klarheit, für wen eine Zukunft am Standort bestehen und wie diese aussehen wird“, betont Reiner Gehring, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt. „Das ist ein Armutszeugnis und damit entzieht sich das Unternehmen jeglicher sozialen Verantwortung.“

Frust in der Belegschaft

Die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat über Sozialplan und Interessensausgleich haben bislang zu keinem Ergebnis geführt. Es wird eine Einigungsstelle eingerichtet, die Anfang Februar erstmals zusammentreten wird. Die Betriebsratsvorsitzende Jessica Reichert sagt: „Der Arbeitgeber zeigt sich überhaupt nicht kompromissbereit und steigert mit dieser Verweigerungshaltung den Frust in der Belegschaft. Die Beschäftigten wollen völlig zurecht Klarheit über ihre Perspektiven.“

Der französische Automobilzulieferer Valeo hatte Ende September 2023 die Teilwerksschließung in Bad Neustadt an der Saale angekündigt. Von den derzeitigen Arbeitsplätzen sollen nach den Plänen des Unternehmens lediglich 200 in Forschung und Entwicklung erhalten bleiben. Die Fertigung soll in ein polnisches Werk verlagert werden. Dagegen stemmen sich IG Metall und Betriebsrat mit Protestkundgebungen. „Wir treten entschieden dafür ein, so viele Arbeitsplätze wie möglich am Standort Bad Neustadt an der Saale zu erhalten“, sagt Reiner Gehring, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt.

Die Gespräche mit der Politik gehen weiter

Teilnehmer und Redner auf der Protestkundgebung am Donnerstag war unter anderem auch Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann. Auf seine Initiative hin wird es im Landratsamt Mitte Februar erneut einen Runden Tisch zur Situation bei Valeo geben, für den neben Politik, IG Metall, Betriebsrat auch Vertreter von Valeo geladen sind. Für diesen Termin hatte die Werkleitung von Valeo im Vorfeld zugesagt, eine Zukunftsstrategie präsentieren zu wollen. „Wir werden den Druck in den anstehenden Gesprächen hochhalten, damit sich endlich Perspektiven für die Beschäftigten auftun“, sagt Reiner Gehring von der IG Metall Schweinfurt.